Bitte beachten Sie, dass diese Therapieform nach § 50 Abs.2 des Tierarzneimittelgesetzes einer tierärztlichen Verordnung bedarf.
Was sind Blutegel?
Blutegel gehören zur Gattung der Ringelwürmer (Annelida) und werden bereits seit Jahrtausenden von Jahren zu therapeutischen Zwecken angewendet.
Übrigens stammt der Name „Egel“ nicht etwa von Ekel sondern von „echis“, was im Griechischen so viel wie „kleine Schlange“ bedeutet.
Auch die Germanen erkannten die nützliche Wirkung der kleinen Würmer und gebrauchten den Begriff „Blutegel“ synonym mit dem Wort „Heiler“.
Wodurch kommt die heilende Wirkung der Blutegel zustande?
Durch den Biss des Blutegels werden über seinen Speichel (Salvia) heilsame Substanzen mit entzündungshemmenden, durchblutungsfördernden und schmerzlindernden Stoffen abgegeben. Der vom Blutegel abgegebene Wirkstoffcocktail enthält verschiedene gerinnungshemmende Substanzen, wie das Hirurdin und mehrere Egline.
Neben den gerinnungshemmenden Eigenschaften besitzt der Blutegelspeichel histaminähnliche, gefäßweitende und durchblutungsfördernde Funktionalität, die eine längere, bis zu 12 Stunden andauernde Nachblutung nach sich ziehen kann.
Das Nachbluten ist erwünscht, denn es resultiert in einer blutreinigenden Wirkung und ist mit dem Effekt eines Mikroaderlasses gleich zu setzen. Durch Ausleitung und Abtransport des „alten Blutes“ wird die Bildung frischer Blutzellen angeregt und neu gewonnenes Blut gelangt leichter an entsprechende Problemherde, um dort Regenerationsprozesse besser zu fördern.
Es wird vermutet, dass ein weiteres vom Blutegel gebildetes Enzym, die Hyaluronidase (ein Wegbereiter für andere Substanzen) antibiotische Eigenschaften besitzt, da es in der Lage ist, Schleimkapseln von Bakterien zu attackieren.
Ist der Biss eines Blutegels schmerzhaft?
Die drei mercedessternförmigen Kieferleisten des Blutegels beinhalten jeweils 80 Zähnchen. Dennoch ist der Biss eines Blutegels nicht besonders schmerzhaft. Lediglich ist er mit einem kurzen Mückenstich zu vergleichen, denn der Blutegel möchte bei seiner Nahrungsaufnahme so wenig wie möglich bemerkt werden. Durch Abgabe von schmerzhemmenden Stoffen wird der anschließende Saugakt des Blutegels kaum noch wahrgenommen.
Der Blutegel ist etwa eine halbe Stunde mit dem Einverleiben seiner Blutmahlzeit beschäftigt und sein Volumen kann dabei bis zu etwa dem 6-fachen seines ursprünglichen Körpergewichtes ansteigen. Wenn er vollgesogen ist, lässt er sich fallen und seine Tätigkeit ist beendet.
Bei welchen Erkrankungen ist die Anwendung von Blutegeln sinnvoll?
Blutegel können bei tierischen Patienten sowohl bei akuten als auch chronischen Erkrankungen zum Einsatz kommen.
Vor allem bewährt sich die Blutegelbehandlung bei verschiedenen Erkrankungen des Bewegungsapparates:
-Schultergelenk
-Hüftgelenk
-Ellenbogengelenk
-Kniegelenk
-Zehengelenke
-LWS /CWS
-Spondylose
-akute Diskopathieweitere Anwendungsgebiete: